Kurt von Schleicher

deutscher General und Politiker; Reichswehrminister 1932-1933 u. Reichskanzler vom 3.12.1932 bis zum 28.1.1933; wurde mit seiner Frau von der SS im Zuge des sog. Röhm-Putsches ermordet

* 7. April 1882 Brandenburg/Havel

† 30. Juni 1934 Neubabelsberg (heute zu Potsdam) (ermordet)

Wirken

Kurt von Schleicher wurde am 7. April 1882 in Brandenburg a.H. als Sohn einer alten Soldatenfamilie geboren. Auch er wurde Offizier in einem Berliner Garderegiment. Den l. Weltkrieg machte er als junger Generalstabsoffizier und zwar in der Eisenbahnabteilung unter General Gröner mit. Dieser berief ihn auch wieder in seinen Stab, als er zuletzt, als Nachfolger Hindenburgs, als letzter Inhaber dieses Amtes, die Oberste Heeresleitung übernahm. Hier spielte v. Sch. erstmals eine politische Rolle, indem er Ende Dez. 1918 der Regierung Ebert zum Ausharren riet, bis die Freiwilligen-Formationen, um deren Aufstellung er sich bemühte, eingreifen würden. Diesmal war der Erfolg auf seiner Seite.

Nach Gründung der Reichswehr war v. Sch. weiterhin engster Mitarbeiter der Reichswehrminister Noske und Gessler. Seit 1926 als Oberst und Abteilungsleiter im Reichswehrministerium, vertrat er häufig den Chef der Heeresleitung, damals General v. Seeckt, im Reichstag. Unter General Gröner als Reichswehrminister, eine Ernennung, die v. Sch. bewirkt hatte, stieg sein Einfluss dank seiner alten, persönlichen Beziehungen zu Gröner noch ...